In diesem Blogartikel zeigen wir Ihnen, wie Sie mithilfe eines MTO’s realistische Kostenschätzungen für Ihre Projekte im Rohrleitungsbau erstellen. Die einzelnen MTO-Positionen werden hierfür in die notwendigen Arbeitsschritte aufgegliedert und entsprechend bepreist. Einige Ansatzpunkte stammen hierbei aus dem Buch Kostenschätzung im Anlagenbau.
1. MTO-basierter Ansatz
Ein MTO (Material-Take-Off) basierter Ansatz bietet Ihnen grundsätzlich die höchste Genauigkeit für Kostenkalkulationen im Rohrleitungsbau, da dieser auf einer detaillierten Erfassung aller benötigten Materialien basiert. Auch wenn Sie in einer frühen Projektphase noch kein Detail-Engineering gemacht haben, ermöglicht Ihnen die Erstellung eines Vorab-MTO’s Vorteile, da dieser eine strukturierte Erfassung der voraussichtlich benötigten Materialien ermöglicht. Dies führt zu realistischeren Annahmen und einer genaueren Kostenschätzung.
Vorab-MTO’s auf Knopfdruck
Mit Engify erstellen Sie einen leitungsbasierten MTO anhand weniger Angaben. Sie benötigen nur die voraussichtliche Leitungslänge, die Nennweite und die Wandstärke.
2. Bepreisung der MTO-Positionen
Jetzt geht es darum, die einzelnen Positionen des Materialauszugs zu bepreisen. Im ersten Schritt müssen dabei die Materialpreise von den Fertigungs- und Montagekosten unterschieden werden.
2.1. Materialpreise
Die Materialkosten für Flansche, Fittinge, Rohre und Armaturen können grob abgeschätzt werden, indem das Gewicht des Bauteils mit einem hinterlegten Einheitspreis multipliziert wird.
Beispiel anhand eines MTO’s:
Zunächst wird das Gewicht des einzelnen Bauteils bestimmt. Dieses Einzelgewicht wird anschließend mit der Menge multipliziert, um das Gesamtgewicht der Position zu erhalten. Dieses wird mit dem entsprechenden Einheitspreis [€/kg] multipliziert, um den abgeschätzten Materialpreis zu erhalten. In diesem Beispiel ergibt sich ein abgeschätzter Gesamt-Materialpreis in Höhe von 3.516,42 €.
2.2. Fertigungs & Montagekosten
Die Fertigungs- und Montagekosten werden anhand eines formteilbasierten Ansatzes berechnet. Hierfür werden jedem Bauteil zunächst spezifische Arbeitsvorgänge zugeordnet. Die Summe dieser Arbeitsvorgänge ergibt den Zeitaufwand pro Bauteil, welcher dann mit der benötigten Menge multipliziert wird. Der gesamte Zeitaufwand (295,68 h) wird schließlich mit einem individuell anpassbaren Stundensatz verrechnet.
2.3. Engineering-Kosten mit abschätzen
Im gleichen Zuge lassen sich auch die für die Planung erforderlichen Engineering-Kosten einfach abschätzen. Dabei können Sie zwischen zwei gängigen Ansätzen wählen: Entweder kann der Preis pro Meter Rohrleitung auf die Gesamtlänge hochgerechnet werden, alternativ kann ein Prozentsatz der Gesamtkosten definiert werden. Typische prozentuale Anteile liegen zwischen 10 und 15 % der für den Bau erforderlichen Grundkosten (ohne Gewinnmarge oder Risikopuffer).
3. Genauigkeit der Kostenschätzung
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Schätzung der Fertigungs- und Montagepreise deutlich präziser ist als die der reinen Materialpreise, da letztere starken Marktschwankungen unterliegen. Insgesamt können Sie mit einer Genauigkeit von etwa ± 30% rechnen. Um die Genauigkeit Ihrer Kalkulation weiter zu erhöhen, können Sie eigene Einheitspreise definieren oder spezifische Materialpreise anfragen.
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